Dienstag, 21. Februar 2012

Bangkok Airport


Wir sind heute aus Pattaya abgereist. Nur weg aus diesem Moloch der Unterwelt. Nun sitzen wir am Flughafen Bangkok, der einen unaussprechlichen Namen trägt. Wir werden eine Unterkunft in der Nähe suchen, wo wir auf den morgigen Flug in den Süden des Landes warten. Alles besser als Pattaya.

Auf dem Flughafen angekommen spüre ich, obwohl ich fern der Heimat bin, trotzdem Fernweh. Wirklich, die Flughafenatmosphäre hat es mir angetan. Sie vermittelt die Freiheit hinzugehen, wo man will. Darum sitzen Katrin und ich auch viel länger als notwendig hier herum und saugen dieses Gefühl auf. Morgen werden wir abfliegen. Mal sehen, ob es dann wieder da ist.

Kann man süchtig nach Freiheit sein? Unter Umständen schon. Den Eindruck hatte ich erstmals vor vielen Jahren, als ich ein Buch des weltberühmten Bergsteigers Hans Kammerlander aus Südtirol las. Er ist definitiv genau das. Was er erzählte, war überwältigend und vom Moment des Verstehens an sehnte ich mich danach. Niemals war ich auch nur in die Nähe dieses Empfindens angekommen. Heute spüre ich es und habe Zeit es zu genießen. Ich suhle mich darin und will es so schnell nicht wieder verlieren. Am besten nie.

Mein Rucksack steht gerade neben mir. Er ist mir zu einem lieben Begleiter geworden, steckt darin doch irgendwie mein derzeitiges Leben. Ohne darüber gesprochen zu haben, sagte Katrin eben zu mir »Das ist Glück«. Und sie meinte genau das, worüber ich hier erzähle. Wahrscheinlich ist dies die größte Freude. Ich darf mit jemandem unterwegs sein, der genauso empfindet wie ich. Was zählen dagegen Besitz, Vermögen und Verlust?