Sonntag, 28. Juni 2015

... aber es könnte sein.

Montagmorgen 6,40 Uhr. Vor mir im Bus sitzt eine Frau. Von hinten erkenne ich ein selbstbewusst erhobenes Haupt unter kurzem blonden Haar. Sie ist sportlich und wahrscheinlich auch sexy. Die Figur zeugt von disziplinierter Lebensweise. Neben ihr das kleine Mädchen macht keinen Mucks. Viel zu früh musste sie aufstehen und lehnt nun an der Mama, die sie in den nächsten Minuten im Kindergarten abliefern wird. Wenn sie nicht so müde wäre, würde sie sich auf die anderen Kinder freuen. „Warum darf ich nicht noch schlafen?“ denkt sie.

Montag, 8. Juni 2015

Eine Lanze brechen (für etwas potentiell Anstößiges).

Sind wir Deutschen nicht ein seltsames Völkchen? Wir schlagen den Boden aus Fässern, wenn wir uns entrüsten. Gefällt uns jemand, haut es uns aus dem Schuhwerk. Haben wir die Sprache wiedergefunden, vergleichen wir ihn oder sie mit einem Hammer. Manchmal zerbrechen wir antikes Kriegsgerät, wie eine Lanze, um uns für etwas einzusetzen. Ohne darüber nachzudenken, benutzen wir derlei Redewendungen. Lustig wird es, wenn man sich ihre wörtliche Bedeutung vor Augen hält: „Ich bin geplättet“ zum Beispiel ... na da kommen mir Bilder :-)