Dienstag, 25. Februar 2014

Reisegedanken 7 - Dreizehn und ein Wickinger

Die Zahl 13 war in meinem Leben bereits zweimal von Bedeutung. Beide Dreizehnen waren Hochzeitstage. Zum ersten Mal im Mai 1989 und noch mal im Juli 2002. Beide Male ging‘s vor den berühmten Baum. Der Unterschied war gravierend, spielt allerdings hier keine Rolle. Die Zahl jedoch bekam aufgrund dessen eine Bedeutung für mich, trotzdem sie oft als Unglückszahl verschrien wird. In Flugzeugen zum Beispiel gibt es die Reihe 13 nicht. Ihr tatsächliches Unglückspotenzial kenne ich natürlich nicht und möchte nicht mal darüber spekulieren, da meine diesbezüglichen Erfahrungen zu ambivalent sind, als dass sich eine einheitliche Tendenz ablesen ließe.

Donnerstag, 20. Februar 2014

Reisegedanken 6 - Din-Din

Heute Morgen, nach einem ausgedehnten Strandspaziergang ging ich in mein Büro. O.K., Büro ist etwas übertrieben, aber es ist ein Platz, der mir zum Arbeiten taugt. Eine grob gezimmerte Holzbank mit strohgedecktem Sonnenschirm. Hier sitze ich und versuche Ordnung in das zu bringen, was aus meinem Kopf, in die Tastatur und von da in den Speicher des Computers plätschert. Geht grad mal nix, drehe ich mich nach links und gucke aufs Meer. Das hilft meistens. Tut sich dann immer noch nichts, gehe ich schwimmen oder schaue nach Leuten, mit denen ich quatschen könnte. Heute entdeckte ich Din-Din.

Sonntag, 16. Februar 2014

Reisegedanken 5 - Der Vulkan und die Ruhe

Vor drei Tagen spuckte der ungefähr 1.700 Meter hohe Kelud, ein Vulkan im Osten der Insel Java, Asche übers Land. Die Rauchsäule soll bis zu 10 Kilometern hoch gewesen sein. Als ich aufwachte, und aus meinem Zimmer nach draußen ging, war etwas anders als sonst. Der Morgen war milchig gelb und irgendwie unwirklich, wie ein Winterwald, wenn beim Sonnenuntergang eine dünne Wolkenschicht das letzte Licht filtert und alles in diesen kerzenlichtähnlichen Schein taucht.

Dienstag, 11. Februar 2014

Reisegedanken 4 - Ken und Ann aus dem Tipi

Ich genieße momentan eine Art Urlaub, die in vielen Ländern „Homestay“ heißt. Man lebt bei Einheimischen und nimmt an ihrem Alltag teil. Für mich ist es eine großartige Möglichkeit, Land und Leute kennenzulernen. Man erfährt mehr als andere Touristen. Zum Beispiel über die Strände hier an der Südküste der Insel Java. Einige sind einsam und nicht weit vom Prädikat „Traum“ entfernt. Aber das Leben der Menschen ist einfach. Westliche Vergnügungen sucht man vergebens. 

Samstag, 8. Februar 2014

Reisegedanken 3 - Die Spionin, das Auge des Tages und Kant

Seit zehn Tagen bin ich in Asien. Zuerst Malaysia und nun auf der Insel Java. Ich wohne in einem Homestay, in dem man mit einer einheimischen Familie lebt. Das ist nicht nur die preiswerteste Art, sondern für mich die reizvollste. Man bekommt zum Beispiel mit, dass das Leben hier bereits fünf Uhr morgens beginnt. Die Menschen nutzen die relative Kühle, um den Tag später etwas langsamer angehen zu können. Am Abend ist dann auch eher Ruhe.

Mittwoch, 5. Februar 2014

Reisegedanken 2 - Aufbrechen

Gestern Abend schickte mir meine Freundin ein Bild aus ihrem Urlaub. Darauf war eine große Muschel, die in Neuseeland Pippi heißt. Ich musste lachen, da das gleichzeitig Sabines Spitzname ist. Ihre Kinder sammelten am Nachmittag die Schalentiere und warteten dann auf die leckeren Musselfritter, die Mum daraus zubereitete.

Samstag, 1. Februar 2014

Reisegedanken 1 - Sechsmannschlafzimmer

Die erste Nacht in einem »doorm room« der Matahari Lodge in Kuala Lumpur liegt hinter mir. 6 Personen beiderlei Geschlechts in einem fensterlosen Raum mit drei Doppelstockbetten. Nicht das Hilton, aber für umgerechnet 5,50 Euro auch einige Preisklassen unter einer Luxusherberge. Neben der Kostenseite gibt es bei dieser Art Unterkunft noch einen Vorteil. Man lernt Menschen aus aller Herren Ländern kennen, und zwar unvergleichlich einfacher als auf irgendeine andere Art.